Solarstromnutzung im Ein- und Mehrfamilienhaus

Teure Energiepreise haben die Nachfrage nach regenerativen Energiequellen zuletzt weiter gesteigert. Solarstromanlagen sind aus mehreren Gründen beliebt: Erstens lässt sich diese Technologie (im Gegensatz zur Wind- und Wasserkraft) fast überall einsetzen. Zweitens handelt es sich um eine vollständig regenerative Energiequelle. Ein dritter wichtiger Grund ist die hohe Flexibilität bei der Nutzung des gewonnenen Stroms. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche verschiedenen Einsatzmöglichkeiten es für Hausbesitzer gibt und was deren konkrete Vorteile sind.

Die Selbstversorgung steht an erster Stelle

Für Immobilienbesitzer von Ein- und Mehrfamilienhäusern steht bei der Gewinnung von Solarstrom zunächst die Selbstversorgung an erster Stelle. Dieses Ziel ist dann sinnvoll, wenn der Strom zu einem günstigeren Preis produziert werden kann, als ihn die Stromunternehmen beim Verkauf aus dem Netz anbieten. Mit einer modernen Solarstromanlage auf dem Dach werden Sie diesen Preis leicht unterbieten. Natürlich schwanken die Preise je nach Region und Anbieter. Es ist nicht unüblich, dass Stromunternehmen Ihnen die Kilowattstunde zum vierfachen Preis von dem verkaufen, was selbst gewonnener Strom kostet. Falls Sie eigenen Strom ins Netz einspeisen, kaufen die Unternehmen Ihnen diesen nicht zum gleichen Preis ab. Bei einem solchen Preisverhältnis liegt es nahe, zunächst an die Selbstversorgung zu denken.
Solarstrom Nutzung
Bei der maximalen Selbstversorgung sollten Sie eines bedenken. Eine Solarstromanlage liefert Ihnen allein am hellen Tag Strom. In der dunklen Nacht fällt die Quelle aus. Zwei Punkte helfen Ihnen, in einem umfassenden Maße mit dem selbst produzierten Strom zu wirtschaften. Zum einen sollten Sie die Solarstromanlage mit einem angemessenen Stromspeicher kombinieren. Ein Akku kann einen Teil des am Tag gewonnenen Stroms für die Nacht speichern. Zum anderen sollten Sie stromintensive Geräte, wo dies möglich ist, am Tag einsetzen. Waschen zum passenden Zeitpunkt erlaubt Ihnen, den gewonnenen Strom direkt zu nutzen.

Überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen

Viele Immobilien gewinnen über große Dächer mehr Strom als sie selbst verbrauchen können. Selbst mit einem kleinen Einfamilienhaus werden Sie an sonnigen Tagen mehr Strom gewinnen als Sie selbst verbrauchen werden. Sie haben sich einen Akku gekauft, der gefüllt wird? Auch dieser ist ab einem bestimmten Punkt aufgeladen. Es ist daher möglich – und absolut sinnvoll – den überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Manche Anlagen speisen ihren Strom komplett in öffentliche Netze ein. Es gibt einige Dinge, die Sie bei diesen Varianten wissen sollten.

Die Stromunternehmen bezahlen Ihnen beim Einspeisen nicht den gleichen Preis, den Sie umgekehrt von Ihnen verlangen. Sie können dennoch vom Einspeisen profitieren. Es gibt auch Unternehmen, die den kompletten Strom einer Anlage ins Netz einspeisen. Dadurch sind beispielsweise keine Umbauten im Haus notwendig. Wer den Strom einspeist, kann umgekehrt von einer Reduktion der Nebenkosten profitieren. Falls Sie Strom einspeisen und abrechnen, machen Sie dadurch einen wirtschaftlichen Gewinn. Obwohl in dem Fall Befreiungsregelungen für den Eigenverbrauch beschlossen wurden, sollten Sie bei der Einspeisung ins Netz die genaueren Regelungen mit einem professionellen Steuerberater abstimmen. Dieser kann Ihnen verbindliche Auskunft zu möglichen Steuerbegünstigungen bei Solarstromnutzung auf Mehrfamilienhäusern geben.

Verkauf des Stroms an Mieter richtig regeln

Eine weitere Nutzungsmöglichkeit des eigenen Solarstroms besteht im Verkauf an Mieter. Prinzipiell kann jeder mit einer Solarstromanlage selbst zum Stromanbieter für die Mieter im Haus werden. Den gesetzlichen Rahmen in dem Fall bildet das Mieterstromgesetz. Der gewonnene Strom kann aus mehreren Gründen günstiger verkauft werden. In dem Fall ergeben sich nämlich keine Kosten für den Fluss durch die öffentlichen Stromleitungen und auch bestimmte Umlagen und Stromversteuerungen können entfallen. Allerdings gibt es einen sogenannten Mieterstromzuschlag. Dieser wurde im Rahmen der EEG-Novelle eingeführt. Der konkrete Betrag variiert je nach Größe der verwendeten Anlage. Sofern der Betreiber keine Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmt, können zudem Umsatzsteuern anfallen.

Verpachtung eigener Dächer für die externe Stromgewinnung

Die Verpachtung der eigenen Dachfläche für eine Solarstromanlage ist ebenfalls möglich. In dem Fall läuft die wirtschaftliche Abwicklung über die Partei, an die Sie das Dach verpachten. Das bedeutet jedoch, dass Sie den Strom von dieser Seite aus kaufen müssen. Wer eine autarke Selbstversorgung stärken möchte, ist mit einer eigenen Anlage besser beraten. Die anfallenden Kosten können durch wirtschaftliche Sonderkonditionen unterstützt werden. Da der Staat ein Interesse an einer nachhaltigen Energiegewinnung und an der Stabilität der öffentlichen Netze hat, wurden in den letzten Jahren Unterstützungsmöglichkeiten beschlossen.